Kritische Mails

spiegeln nur die Sorge und Verzweiflung der Kolleg*innen.

So angenehm positive Mails sind, die wirklich wichtigen sind, die kritischen und negativen. Sie sind ein Spiegel unserer Arbeit und eine Aufforderung für unsere Arbeit. Ignorieren würde nur die Unfähigkeit widerspiegeln. Sie zeigt auch wie wichtig es ist nicht nur im verschlossenen Kämmerchen zu arbeiten, sondern die Arbeit sichtbar und transparent für die Kolleg*innen zu machen.

Ich möchte euch diese Mail nicht vorenthalten und habe den Verfasser um Erlaubnis gebeten sie hier zu veröffentlichen.

Lieber Nick, Robert, Christian und Michael!

Gestern hatte uns unser lieber Personalchef mitgeteilt, dass ab Morgen Mittwoch, 19.05.2021 unser normaler Dienst wieder in Kraft tritt und es ab sofort keine Überstunden mehr gibt, sondern wieder Turnvereine. HURRRRRAAAAA. Das heißt bis 18 Uhr bekommen wir ja diese MEGA Überstundenpauschale (bei manchen KollegInnen sind das 3-7 Euro brutto die Stunde). Ich habe heute alle meine Turnverein angeschrieben und nachgefragt wer wieder bis Ende Juni kommen wird. Bei Rückmeldungen von 90% kommt keiner mehr, warummmmmm!!!!!, hier ein kleiner Auszug der MA 51:

  • Wir müssen jedoch darauf hinweisen, dass die in der Schutzmaßnahmenverordnung geregelten Maßnahmen strikt eingehalten werden müssen. Neben den ihnen bereits bekannten Schutzmaßnahmen bedeutet dies konkret, dass pro Sportlerin/ pro Sportler 20m² Indoor-Sportbereich zur Verfügung stehen müssen. In den Innenräumen ist eine FFP2 Schutzmaske zu tragen. Während der Sportausübung und in Nassbereichen ist das Tragen einer FFP2 Schutzmaske nicht erforderlich.
  • Bei der Sportausübung muss grundsätzlich der Mindestabstand von 2 Metern eingehalten werden. Ausgenommen sind Sportarten, bei deren sportartspezifischer Ausübung es zu Körperkontakt kommt, bei erforderlichen Sicherungs- und Hilfeleistungen sowie kurzfristigen Unterschreitungen.
  • Das jeweilige Training ist nur für getestete, geimpfte oder genesene Personen erlaubt – ausgenommen Kinder unter zehn Jahren: Zudem hat der Verein die namentliche Registrierung der Trainings Teilnehmerinnen sicherzustellen und der MA 51 – Sport Wien bekannt zu geben.

Es ist glaube ich kein Wunder wenn bis Ende Juni keiner mehr kommt. Was wird im kommenden Schuljahr passieren, wenn Corona nicht nach China zurück geflogen ist?????. Dann haben wir wieder keinen Turnverein und natürlich auch kein Geld. Ich möchte hier nicht noch einmal ausführlich erklären, dass wir Großteiles mindestens 1/3 Gehalt seit mehr als einem Jahr verlieren (es gewinnt nur die MA 56).

Liebe Gewerkschaft, was macht Ihr eigentlich, außer zuschauen und uns ins offene Messer laufen lassen. Nach dem E-Mail von Herrn Schogger, wäre es Eure Aufgabe gewesen, sofort ins Büro und fragen was das soll, aber ja, das wäre ja Arbeit.

Lieber Nick, Robert, Christian und Michael. Ja Ihr sitzt auf einen guten Platzerl und lasst Euch die Sonne auf den Bauch scheinen, denn Euch geht es ja gut. ICH BIN VON EUCH SCHWER ENTTÄUSCHT. Aber das war ja vorauszusehen. Vielleicht steht Ihr von Eurem warmen Sessel auf und macht endlich was für uns.

Lieber Andreas!

Natürlich kann ich deinen Ärger nachvollziehen, jedoch möchte ich gerne auf meine Bezirkshomepage hinweisen.

Am 11. Mai gab es dort einen Beitrag, der sich mit diesem Thema beschäftigte. „Desaster Nebengebühren in Corona-Zeiten“

Da mich diese Sorge genauso wie dich beschäftigte und ich von sehr vielen Kolleg*innen um Hilfe gebeten wurde, bin ich diesen Schritt gegangen – aber lies selbst.

Desaster Nebengebühren in Corona-Zeiten : pv 1/9/18 Bezirk (pv18.at)

Fakt ist, nach den Erkenntnissen, die ich dort in Erfahrung bringen durfte, müsste diese Nebengebühr, da es sich nicht mehr um einen Totalausfall – Wien weit handelt, genauso wie bei einem Krankenstand „fiktiv“ weiterbezahlt werden. Zumindest eine Zeit lang – also wie im Krankheitsfall.

Leider wird von Seite des ÖGB die Plattform „Homepage“ im Herbst eingestellt. Ich kann dir aber trotzdem nur empfehlen bis dorthin immer wieder einen Blick auf meine Bezirkshomepage zu werfen. Ich versuche dort nicht nur meine Arbeit den Kolleg*innen zu präsentieren, ein Hauptanliegen ist Information für die Mitarbeiter.

Die Homepage als Info-Plattform ist mein Grund warum ich Zeit auf „meinem warmen Sessel“ verbringe. Mit vielen meiner Beiträge schaffe ich mir scharfe Blicke und teilweise auch Feinde. Ich sehe meine Aufgabe als Personalvertreter aber in erster Linie als Vertretung für meine Kolleg*innen und nicht als bequeme Ruhezone. Gefallen möchte ich in erster Linie meinen Kolleg*innen und was mir noch ganz wichtig ist, ich möchte mich morgens in den Spiegel schauen können und bis jetzt kann ich mit ruhigen Gewissen sagen, ich kann es.

Liebe Grüße

Christian

(Danke Kaschan Andreas. Ein brisantes und wichtiges Thema.)

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