Vorgesetzter, Herr Schulwart!

Vor kurzem hat sich eine Geschichte zugetragen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Im Gegenteil, ich hoffe sie macht die Runde und jeder bekommt sie zu hören.

Da gibt es doch tatsächlich einen Schulwart-Kollegen dem es offensichtlich Freude bereitet seine Kolleginnen so richtig hineinzulassen.

Was hat sich zugetragen.

Am letzten Arbeitstag in den Weihnachtsferien teilte der Kollege, der übrigens auch mit „Herr Schulwart“ angesprochen werden möchte, den Raumpflegerinnen mit, er hätte einen Zahnarzttermin und da sie sowieso mit ihrer Weihnachtsreinigung schon fertig sind können sie ruhig alle nach Hause gehen. Am letzten Ferientag gebe es sicher keine Kontrolle der Dienststelle.

Wie sich im Nachhinein herausstellte, war er zu der Zeit wo er eigentlich am Zahnarztstuhl sitzen sollte noch im Haus um Herrn Jaros zu empfangen. Er war in Kenntnis, dass Herr Jaros kommen wird.

Alle drei Raumpflegerinnen wurden selbstverständlich in die Dienststelle bestellt.

Mein Telefon rüttelte, was das Zeug hält. Ich konnte allerdings nicht abheben weil ich gerade mit einer Bediensteten beim Rechtsanwalt einen Termin hatte. Auch über diese Geschichte werde ich zu gegebener Zeit noch ausführlich berichten.

Wie man es von mir gewohnt ist, habe ich natürlich sofort nach dem Anwaltstermin meine Telefonanrufe abgearbeitet. Die drei Raumpflegerinnen waren am Boden zerstört. Ihnen war bewusst, dass sie hier nicht richtig gehandelt hatten, aber sie wurden ja geradezu zum Gehen animiert.

Das fatale an der Angelegenheit war allerdings, alle Drei hatten noch einen befristeten Vertrag.

Den Abend verbrachte ich mit dem Dienst- und Besoldungsrecht, um eine Lösung zu finden, wie man den Damen helfen könnte. Unter §42 finden sich da auch Lösungen, die aber leider für befristete Verträge keine Gültigkeit haben.

Am nächsten Tag fanden sich die drei Damen, Michael Witasek und ich bei Herrn Jaros ein.

Unsere Kompetenz als Personalvertreter war in diesem Fall nicht von großer Notwendigkeit, da auch Herr Jaros einsehen hatte. Keine Kündigung oder Vertragsauflösung – das war das wichtigste Ziel für uns und mit Herrn Jaros kein Problem.

Logischerweise musste die Dienststelle auch Taten setzten. So kam es zu einer Niederschrift und die Damen wurden in andere Häuser versetzt.

Warum berichte ich euch diese Geschichte?

Ich werde mich immer und für jeden einsetzten. Auch für die, die Mist gebaut haben. Ich stelle mir allerdings oft die Frage, ob es wirklich Wert ist wegen einigen erhaschten Minuten seinen Job zu riskieren. In keinem anderen Betrieb käme man auf die Idee einfach früher zu gehen.

Würde die Dienststelle ihre Kontrollgänge umsonst durchführen, weil immer alle Bediensteten anzutreffen sind, würden die Kontrollen sehr bald einschlafen oder zumindest auf ein Minimum reduziert werden. Lasst euch das mal durch den Kopf gehen.

Was den Schulwart betrifft – er ist nicht euer Vorgesetzter und hat keine Befugnis euch früher gehen zu lassen. Wir haben ja hauptsächlich nette Kollegen. Aber all die, die glauben sie seien was besseres oder höheres als eine Raumpflegerin, denen sollten wir mal ganz deutlich zu verstehen geben – der Schulwart, die Schulwartin ist nicht der/die Vorgesetzte/r der Raumpflegerinnen.

Dem Schulwart, der die 3 Damen auf solch hinterlistige Art und Weise hineingelegt hat wird man hoffentlich auch noch auf seine Befugnisse einschulen!

Ein kleiner Einblick in den Alltag eines Personalvertreters.

Liebe Grüße euer Christian

Vielleicht habt ihr auch eine Meinung zu dieser Geschichte – ihr habt auf meiner Seite die Möglichkeit zu kommentieren.

5 Kommentare zu „Vorgesetzter, Herr Schulwart!

  1. Du bist super.Immer hilft bereit immer für uns da .Beste colege was ich mir vorstellen habe können .Immer helfen und nicht in Stick und läst Danke danke danke liebe Christian

    Gefällt 1 Person

  2. Nunja nachdem man ziemlich genau weiß wer dieser Ko….e ist (das will ich nicht in den Mund nehmen, denn so einer ist keiner!!!), hat er unserem angekratzten Ruf natürlich einen großen Dienst erwiesen!
    Mich schockiert aber das genau solche die in vielen Schulen von Direktoren abgelehnt werden (in der MA 56 es Deponieren, dass dieser nicht mehr geschickt werden soll!!! [ Komisch warum nur???]), immer wieder mit einem blauen Auge davonkommt! Über seine Leistung möchte ich hier nicht urteilen, denn da könnte ich und echte Kollegen ein Buch schreiben, außerdem würde ich Probleme bekommen!
    Mir war es ein Anliegen diese Zeilen hier zu hinterlassen da mir das Ko…n über so etwas schon ziemlich hoch steht!

    Gefällt 1 Person

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